Reise der magischen Gefühle
Voller Glück stürzt sich eine Klasse in das Erlebnis: ein Klassenlager nach Saanenmöser. Sie ahnen nicht, dass ihnen schon bald böse Blicke begegnen werden: der Busfahrer ist neidisch auf die Unbeschwertheit der Kinder und fasst den Entschluss, zusammen mit seiner Familie die Gefühle der Kinder zu stehlen, denn erst Gefühle machen das Leben lebenswert…

«Was hattet ihr für Gefühle in der Pause?» Schon diese Frage der Theaterpädagogin ans Publikum lässt das Thema des nächsten Stücks erahnen, es wird um Gefühle gehen. Die Kinder des Schulhauses Brühl aus Solothurn betreten aufgeregt die Bühne. Den Dritt- und Viertklässlern sieht man die Nervosität an – bald zeigen sie ihr Stück «Die Reise der magischen Gefühle».
Auf der Bühne steht ein Schulbus mit der Aufschrift «Lagerbus Brühl Solothurn – Saanenmöser». Die Kinder sitzen im Bus, reden aufgeregt, einige tragen Kopfhörer – die Stimmung ist gut. Ein Junge im Anzug erklärt: «Wir fahren nach Saanenmöser ins Klassenlager.» Der Bus fährt los, die Kinder spielen, hören Musik oder unterhalten sich. Dabei zeigen sie ihre Gefühle deutlich. «Gelassenheit, Gelassenheit, Gelassenheit!», rufen sie. Ein Kind bekommt Heimweh. Als es getröstet wird, beginnt es zu weinen. «Traurigkeit, Traurigkeit, Traurigkeit», heisst es dann. Auch andere Gefühle wie Wut werden so dargestellt.
Der Busfahrer hat ein Problem mit all den Gefühlen. «Sie haben so viele Gefühle, ich brauche auch Gefühle!», ruft er und fasst einen Plan: „«Ich klaue ihnen die Gefühle!» Nach einer Weile hält der Bus. Die Kinder freuen sich auf die Ankunft, fröhliche Musik spielt. Doch dann merken sie: «Der gemeine Busfahrer hat uns mitten im Wald ausgesetzt!» Sie machen ein Feuer, teilen ihr Essen aus der Znüni-Box und schlafen unter dem Sternenhimmel.
In der Nacht erscheint die schwarz gekleidete Familie des Busfahrers. «Wir brauchen mehr Gefühle für ein schönes Leben», sagen sie. Sie stehlen den Kindern Wut, Liebe und Freude und gehen glücklich davon. Am nächsten Morgen wacht die Klasse auf – und ist fröhlich. «Sie haben ihre Gefühle noch!», staunt die Familie. Die Klasse hat nichts verloren, doch die Busfahrerfamilie hat nun auch Gefühle. Die Reise geht weiter, die Familie fährt mit. Alle sitzen wieder im Bus und haben Spass. Zum Schluss spielen die Kinder auf der Mundharmonika und erzählen dem Publikum von ihren Gefühlen. Das Stück endet mit dem Satz: «Wir Menschen haben manchmal ein Gefühlschaos, aber das gehört zum Leben.»
Kommentar
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich gesehen habe, wie viel Mühe und Arbeit dahintersteckte und es war schön zu sehen, wie stolz die Kinder auf ihre Leistung waren. Es war spannend zuzusehen – und das Theaterstück an sich war auch spannend und gut präsentiert.
Autorin: Sayeh Ataschi, Kantonsschule Solothurn
Fotos: Nathalie Meier und Zoe Jurt, Kantonsschule Solothurn
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