Ha ke Ahnig?!
Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt bleibt dumm. Was kann ein einfacher Gegenstand alles sein? Dies findet die 6. Klasse aus Dulliken zusammen mit dem Publikum auf der Bühne heraus. In einer spannenden Szenencollage mit dem Titel «Ha kei Ahnig» zeigt die Klasse, was Kabeltrommeln für sie sein können.

Im November hat die 6. Klasse aus Dulliken mit den Proben angefangen. Ihre Lehrerin Gabi Schenker hat ihnen neun Kabeltrommeln in die Turnhalle gestellt und gesagt: «Macht mal. Was könnten diese Kabeltrommeln sein?»
Erst herrschte Verwirrung, Ahnungslosigkeit («kei ahnig») und eine allgemeine Übereinstimmung darüber, dass die Trommeln wie Tische aussehen. Anfangs war es unangenehm und überfordernd für die Jugendlichen. Aber mit der Zeit fanden alle Rollen, die ihnen entsprachen und in denen sie sich wohlfühlten. Auch lernten die Jugendlichen Verantwortung hinter und vor der Bühne zu übernehmen. Auch der Klassenzusammenhalt hat sich, laut der Lehrerin, wesentlich verstärkt.
Im Stadttheater hat die Klasse dem Publikum eine Zusammenstellung von Szenen vorgeführt, in denen sie erforschen, was diese Kabeltrommeln alles sein könnten. Eine Baustelle mit Bauarbeitern und kräftigen Bauarbeiterinnen, Kraftgeräte, um vor den Frauen anzugeben, mehrere Automechaniker, die danach ein Rennen fuhren, ein Denkmal, Diebstahl, eine Achterbahn mit Übelkeit und Zuckerwatte, ein Drehrad auf dem Spielplatz, Artisten, Tische und vieles mehr. Es war eine unglaubliche Vielfalt auf der Bühne zu sehen. Diese Vielfalt zeigt sich auch beim Nachgespräch.
«Welche Farbe hatte dieses Stück für euch?», fragt die Theaterpädagogin Martina Mercatali die Kinder im Publikum.
«Gelb und braun, weil das Vielfältigkeit ist.»
«Grün, weil es so fröhlich ist.»
«Rot, weil gestritten wurde.»
«Orange, eine freundliche Farbe.»
«Es wurden ganz viele Gefühle gezeigt.»
Die vielen Gefühle wurden sehr gut sichtbar. Am Anfang des Stücks kam eine Gruppe herein. «Was isch das für ein Scheiss?!» Das war die Gruppe mit der Null-Bock-Aura :)
«Oh mein Gott isch das cool», war das Statement der nächsten Gruppe.
«AHHHHHH», das sagt die ängstliche Gruppe zu den Kabeltrommeln und “Woah voll krass!», war die Meinung der neugierigen Gruppe.
Einige ihrer Schlusssätze im Stück: «Das alles isch eigentlich nüt und doch isch nüt öpis. Eusi Fantasie macht us dem Nüt öpis. Das öpis chan sie, was mir wend.»
«Wir sind die Zukunft. Mutig, kreativ und ideenreich.»
Kommentar:
Es war interessant zu sehen, was man mit so wenig Material alles machen kann. Auch die Musik und Sounds waren sehr schön eingebaut. Es war eine erfrischende Abwechslung und man hat der Klasse gerne zugeschaut.
Autorinnen: Mia Straumann und Timea Siffert, Kantonsschule Olten
Fotos: Malou Bonjour und Olivia Trachsel, Kantonsschule Olten
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