Barock ist Theater

Madame de Coin entführt die Kinder ins Schloss und erzählt Geschichten, die so lebendig sind, dass man meint, selbst im Barock zu stehen. Raum für Raum erwachen alte Geschichten zum Leben. Zwischen funkelnden Gegenständen und alten Geheimnissen stellen die Kinder neugierige Fragen und tauchen tief in die Vergangenheit ein.

Vor dem Schloss empfängt uns eine elegante Dame im prächtigen Kleid. Sie stellt sich vor als Madame de Coin und lädt die Kinder zu einer Reise ins 17. Jahrhundert ein. «Willkommen im Barock», ruft sie und schon tauchen wir ein in eine andere Welt.

Raum für Raum taucht man tiefer ein in das Leben der Adligen. An den Wänden hängen Bilder reicher Damen und Herren. Die Kinder hören aufmerksam zu, stellen neugierige Fragen und staunen über die vielen kleinen Details, die Madame de Coin mitgebracht hat: eine echte Barocklaterne, ein Harnisch aus Blech und sogar ein Feuerstein, mit dem früher Funken für das Feuer geschlagen wurden.

«Im Barock lebte es sich nicht nur schön», erklärt Madame de Coin und erzählt die Geschichte von Gertrud von Sury. Die Tochter aus reichem Haus weigerte sich, den für sie bestimmten Cousin zu heiraten. «Eine Frau hatte damals nichts zu sagen», betont Madame de Coin. Doch Gertrud setzte sich durch. Gegen den Vater, gegen die Gesellschaft.

Ein Höhepunkt ist das Feuermachen mit Feuerstein und Zunder. «Das reine Feuerwerk», ruft ein Kind begeistert, als ein Funken springt.

Medizin gab es damals kaum. Krankheiten wurden durch die Luft übertragen, und als einziges Mittel galt der Theriak: eine düstere Mischung aus Opium und Vipern-Fleisch. Die Kinder dürfen sogar daran riechen. Ein Geruch, welchen die Kinder nicht so schnell wieder vergessen werden.

In diesem Atelier fühlt man sich wie im Barock. Madame de Coin erzählt so spannend und zeigt so viele alte Dinge, dass man sich alles gut vorstellen kann.

Am Ende hätten die teilnehmenden Kinder gerne noch ein Menuett im Theatersaal getanzt, denn Madame de Coin teilt sich - unter anderem tanzend - mit dem Fächer mit, doch die Zeit hat leider nicht mehr gereicht.

Kommentar:
Mir hat die Führung sehr gut gefallen. Es war spannend, von Raum zu Raum immer neue Geschichten und spannende Hintergründe zu entdecken. Ich war die ganze Zeit neugierig, was als Nächstes kommt.

Autorin: Elena Flury, Kantonsschule Solothurn
Fotos: Zoe Jurt, Annik Henseler, Cléo Larché und Flor Pierini, Kantonsschule Solothurn

 

«Das reine Feuerwerk!»

teilnehmendes Kind beim Versuch mit dem Feuerstein.

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